Achtsamkeit und Verständigung
Die Kunst miteinander gut zu sein, sich zu unterstützen und gegenseitig zu bereichern. Licht und Schatten, Ying und Yang, alles darf da sein, wenn der Rahmen stimmt.
Achtsamkeit und Verständigung
Wir haben in den letzten Jahren gelernt, dass Achtsamkeit und Verständigung zwar den meisten bewusst ist und auch der Name unseres Trägervereins ist, die Praxis aber meist anders aussieht. Wir sind alle auf dem Weg.
Unsere Gesellschaft schult uns stark auf das "Ich" und weniger auf das "Wir". Aber wie fühlen sich andere, wenn ich nicht achtsam mit ihnen und unserer gemeinsamen Umgebung umgehe?
Ein paar Beispiele:
- Wenn ich nicht aufräume/putze, muss es jemand anderes tun.
- Wenn ich was kaputt mache und es nicht repariere, bleibt es kaputt oder jemand anderes muss es reparieren/bezahlen.
- Wenn ich Strom, Gas (Heizung, Warmwasser), Wasser verbrauche, dann kostet uns (das Projekt) Geld.
Eigentlich Selbstverständlichkeiten, doch immer wieder Grund zu kommunizieren und sich zusammenzusetzen.
Wir haben für die T36 ein Achtsamkeitsblatt entwickelt, das viele dieser Punkte aufführt und mit den "Häufigen Fragen/FAQ" hoffen wir noch mehr zu erklären und Verständigung zu ermöglichen.
Ein Leitgedanke: Bitte hinterlasse jeden Ort, egal wo du bist, wenn möglich, ein bisschen besser, als du ihn vorgefunden hast. So wird die Welt Schritt für Schritt durch dich zu einer bessern. Vielen Dank.
Noch ein paar Ideen auf dem Weg:
Versetzt dich in Andere - Frag nach und spekuliere nicht - Sei klar, direkt und ehrlich - Nimm dir Zeit, höre zu, fühle und sei flexibel
Du wirst bemerkten, dass sich dir viele Türen öffnen und dein Leben lebenswerter wird.
Kommunikation
Zuhören: Wir hören anderen aktiv zu.
Sprechen: Wir sagen das, was wichtig ist. Wir sprechen in der ersten Person und lassen andere ausreden.
Respektieren: Wir fallen nicht in Rechtfertigungen, Anschuldigungen, Abwertungen.
Lernen: Wir lernen gemeinsam durch Zuhören und entwickeln Ideen.
Fokussieren: Wir konzentrieren uns auf das Wesentliche und machen Pausen.
Verantwortung übernehmen
Es gibt einen großen Unterschied sich als Opfer oder als Gestalter*in zu fühlen:
Opfer:
- Was passierte dir?
- Wer ist der Schuldige?
- Warum hat er/sie das getan bzw. unterlassen?
- Was sollte er/sie getan haben?
- Was sollte er/sie jetzt tun, um es zu entschädigen/reparieren?
Gestalter*in:
- Wie hast du durch Tun oder Nicht-Tun beigetragen, das Problem zu erschaffen?
- Was kannst du jetzt tun?
- Was kannst du daraus lernen?
Das Achtsamkeitsblatt
Sobald du die T36 betrittst, bist du vollwertig teilnehmende Person! Das bedeutet, du übernimmst Verantwortung, in erster Linie für dich und deine Handlungen, aber auch für das Gemeinschaftsgefüge. Wir wollen keine/wenig Regeln, aber es braucht Kommunikation. Wo ist was, warum ist was wie und wie kommen wir gut miteinander aus. Wie erhalten wir das Haus für die Menschen, die nach uns kommen und und und.
Grundsätzlich wünschen wir uns: Bitte hinterlasse jeden Ort, egal wo du bist, wenn möglich, ein bisschen besser, als du ihn vorgefunden hast. So wird die Welt Schritt für Schritt durch dich zu einer besseren. Vielen Dank.
Hinter dem, was du im Folgenden liest, steht meist eine Geschichte, soll aber auch die Basics erklären, damit du einen einfacheren Aufenthalt im Haus hast und auch für die anderen ermöglichst.
Übe dich in Achtsamkeit deinen Mitmenschen und deiner Umgebung/Umwelt gegenüber.
- Frage nach. Spekuliere nicht. Lass dir helfen.
- Wenn du jemand Neuen siehst, weise ihn bitte auf dieses Achtsamkeitsblatt hin
- Du liest im Folgenden etwas und hast eine bessere Idee/Ergänzung, dann teile sie uns mit
- Lass kein Feuer unbewacht (Kerze, Ofen, …), kein Wasser laufen, kein Licht/Stromverbreaucher (unnötig) an, keine Heizung (unnötig) an, kein Gas(-herd) an
- Trage Schuhe nur unten im Flur und unten in der Küche, nicht im Heileraum oder in der oberen Etage. Schuhe bitte vor der Tür ins Schuhregal.
- Wenn du etwas benutzt, stelle es bitte wieder an den Platz zurück, damit andere es wiederfinden. Ist es schmutzig, mach es bitte sauber (Glas/Tasse, Geschirr/Besteck, Dusche/Bad, Spüle/Küche, …)
- Wenn du geduscht hast, zieh die Wände/die Wanne trocken ab, trockne den Boden
- Reinige ggf. das Sieb/Abfluss und Rückstände, mach auch gerne etwas mehr sauber
- Du merkst etwas fehlt (Klopapier, Seife, Handtuch, Geschirrtuch etc.) dann kümmere dich bitte darum
- Wenn du etwas benutzt, sei sorgsam und versuche den Gegenstand zu pflegen und möglichst lange zu erhalten (für andere)
- Keine scharfen Messer, Holz, Pfannen in den Geschirrspüler
- Schließe die Fenster, wenn es regnen könnte/wird
- Schließe Türen (sanft), achte auf Zugwinde, blockiere ggf. Türen, damit sie nicht zuschlagen
- Stoßlüften als Schimmelprävenzion statt aufstehende Fenster (besonders im Winter)
- Beschädige keine Böden, Wände, Türrahmen, etc. (besonders bei Transporten)
- Tritt nicht auf Heizkörper oder instabile Einrichtungselemente
- Wenn dein Bauchgefühl sagt, du solltest etwas überdenken/nicht tun, dann mach es nicht direkt trotzdem
- Bewahre den Raum
- Räum deine Sachen zu Seite, damit andere auch Platz haben
- Putz Krümmel/Klebriges/Schmutz weg,
- Mach es hübsch, einladend und angenehm für alle (z. B. richte die Sofas, staubsauge/fege mal, putz was, sortier was, …)
- Sprich dich mit den anderen ab
- Denke ökologisch und nachhaltig, der Umwelt und anderen Generationen zu liebe (so viel wie nötig, so wenig wie möglich)
- Achte auf Mülltrennung, z. B. gehören leere Klorollen in den Papiermüll und nicht in den kleinen Restmüll im Bad (Ist der Müll voll, bring ihn zum Container und reinige ggf. den Behälter)
- Spare Ressourcen, indem du das Licht/Elektrogeräte ausmachst, wenig Wasser benutzt und die Heizung ausstellst/minimal benutzt (zieh z. B. mehr Kleidung an)
- Fenster auf=Heizung aus und umgekehrt
- Nahrungsmittel werden als Gemeinschaftsgut angesehen
- Wenn du etwas für dich behalten möchtest, dann signalisiere das durch einen Namen auf dem Lebensmitte (z. B. mit Zettel oder direkt drauf geschrieben)
- Wir wünschen kein Fleisch im Haus
- Falls du Lebensmittel o. Ä. hier her bringst, trägst du die Verantwortung (Vergammlungs- oder Verrümpelungsgefahr), bis du jemanden anders dafür gefunden hast oder der Gegenstand im Haus verbleiben soll
- Du hast dir etwas ausgeliehen, hinterlasse eine Nachricht mit Infos wie lange, wer, wo, von wann bis wann, am Infoboard und bringe es umgehend zurück. Bei Zurückgabe abchecken, ob es heile ist. → Falls nicht teile es dem richtigen Ansprechpartner mit und wir finden eine Lösung.
Vielen Dank fürs akzeptieren und respektieren ^^
Konflikte
Es gibt viele, tolle Möglichkeiten mit Konflikten umzugehen. Sei es mit sich, mit einer anderen Person, mit einer Gruppe/als Gruppe mit einem oder vielen.
Entscheidend ist dafür der Wunsch sich mit dem Konflikt zu beschäftigen und ihn im Idealfall auch zu Lösen. Konflikte sind tolle Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten. Ist dieser Wille alldergings nicht da, helfen auch die besten Methoden nichts. Hierzu fängt man am besten bei sich selbst an, andere kann man nicht zwingen sich einen Konflikt anzuschauen und an der Lösung mitzuwirken (traurig aber wahr). So bleiben einige Konflikte auch ungelöst, wenn eine Person nicht bereit ist mitzuwirken. Auch das gilt es zu akzeptieren.
Methoden: 1zu1 Gespräch, Begleites Gespräch, Mediation (ggf. mit Stellvertretung),
Der Verein – Achtsamkeit und Verständigung e. V.
Der Verein wurde 2005 auf einer Familienfreizeit zur Gewaltfreien Kommunikation als gemeinnütziges Netzwerk für gegenseitige Unterstützung und Lernen gegründet. Besonders möchte der Verein die Bedeutung der Achtsamkeit und empathischen Verbindung zu sich selbst und anderen als Basis für Weiterentwicklung und Zusammenarbeit betonen.
Ziel des Vereins ist es, mehr Kontakt zwischen Menschen zu ermöglichen, die sich mit der inhaltlichen Ausrichtung des Vereins verbunden fühlen und diese als Orientierung in ihrem Leben nutzen möchten.
Der Verein soll ein Netz sein, das Unterstützung und Sicherheit darstellt, wenn wir Projekte verwirklichen oder im Alltag, Beruf und Privatem neue Wege auf der Grundlage von Achtsamkeit, Gewaltfreier Kommunikation und der Verbindung zu unseren Herzensvisionen gehen.
Der Verein ist eine Plattform für Projekte, Vernetzung, Freude und das gemeinsame Lernen.
Interesse das Projekt zu unterstützen?
Zum einen kannst du das Projekt finanziell unterstützen. Wir müssen natürlich Strom, Wasser, Gas und Miete (Nebenkosten, etc.) bezahlen, wodurch wir einfach noch Geld brauchen. Darüber hinaus haben wir auch Kosten für Wartung und Reparaturen.